Olympischer TV-Rekord

2700 TV-Macher in Sydney akkreditiert

 

 

Von Dr. Matthias Kurp, 18.09.2000

 
 

 

 

 

 

 

 


Auch die Medien haben in Sydney bereits einen Olympia-Rekord erreicht: Mit etwa 1,3 Milliarden Dollar müssen fast 400 Millionen Dollar mehr als vor vier Jahren für die Fernsehübertragungsrechte gezahlt werden.

 

Das Geschäft mit den Olympischen Spielen wird immer kommerzieller und die Ware Sport im Fernsehen immer teurer. In Sydney sind insgesamt 2700 TV-Macher akkreditiert, darunter auch zahlreiche Journalisten, Kameraleute und Postproduktionsexperten aus Deutschland. ARD und ZDF haben sich die Erstverwertung des größten Sportereignisses der Welt 110 Millionen Mark kosten lassen. Hinzu kommen etwa 43 Millionen Mark für Personal und Produktionsausrüstung.

Verglichen mit dem US-amerikanischen TV-Markt aber geben sich ARD und ZDF bescheiden. Der Broadcaster NBC zahlte für die TV-Verwertungsrechte an der Olympia-Show 705 Millionen Dollar und ließ per Schiff 200 Ausrüstungscontainer nach Australien schaffen. Aber auch der Aufwand der deutschen TV-Olympioniken kann sich sehen lassen. Da lassen die öffentlich-rechtlichen Anbieter Hubschrauber chartern, Traumschiffe in Freiluft-Fernsehstudios umwandeln und aufwändige Computer-Animationen produzieren.

Bei so viel Sport – in Sydney werden 300 Goldmedaillen vergeben – rückt die Politik selbst in den Nachrichtensendungen manchmal in den Hintergrund. Qualität und Auswirkung der Berichterstattung liegen irgendwo zwischen Optimum und Opium fürs Volk: 27 Stunden am Tag wird von ARD und ZDF aus Australien berichtet, während der 16 Tage insgesamt 420 Stunden lang.