ARD & ZDF bei Info-Sendungen führend

Klare Vorteile für öffentlich-rechtliche Anbieter

 

 

Von Dr. Matthias Kurp, 30.07.2000

 
 

 

 

 

 

 

 


ARD und ZDF haben 1999 etwa doppelt so viel Informationssendungen ausgestrahlt wie ihre privat-kommerzielle Konkurrenz. Das geht aus einer Studie von ARD und ZDF hervor.

 

Die in der Ausgabe vom Juli 2000 der Zeitschrift Media Perspektiven veröffentlichte Untersuchung des Kölner Institutes für empirische Medienforschung IFEM belegt, dass die Informationssendungen 1999 bei ARD und ZDF 44,6 Prozent, beziehungsweise 45,7 Prozent des Programms ausmachten. RTL und SAT.1 kamen hingegen nur auf Werte von 23,2 Prozent, beziehungsweise 19,2 Prozent.

Insgesamt ist das Angebot fiktionaler Inhalte bei allen untersuchten Programmen im vergangenen Jahr zurück gegangen. Allerdings setzten die privatrechtlichen Anbieter vor allem auf Infotainment und Formate aus dem Bereich der leicht verdaulichen, nicht politischen Informationen. Bei den reinen Politiksendungen konnten ARD und ZDF ihren Vorsprung mit 6,2 Prozent, beziehungsweise 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausbauen, während für RTL, SAT.1 und Pro 7 nur 0,9 Prozent, 0,2 Prozent und 0,1 Prozent erhoben werden konnten.

Während bei ARD und ZDF 10,7 Prozent, beziehungsweise 9,0 Prozent des Programms aus Nachrichtensendungen bestand, erzielte bei der kommerziellen Konkurrenz nur RTL mit 7,0 Prozent einen ähnlich hohen Wert. Bei SAT.1 betrug der Anteil der Nachrichten am Gesamtprogramm nur 2,7 Prozent, bei PRO 7 gar nur 1,4 Prozent.

Gravierende Unterschiede ergaben sich im Rahmen der IFEM-Inhaltsanalyse auch in Bezug auf die Werbung: RTL, SAT.1 & Co. lagen mit zwischen 14,4 Prozent und 15,2 Prozent exakt am gesetzlich erlaubten Limit, während die Werbung bei ARD und ZDF nur 1,3 Prozent, beziehungsweise 1,5 Prozent der Gesamtsendezeit ausmachte.