Gruber wird neuer BR-Intendant
Nachfolger von Scharf tritt neues Amt am 1.
Januar 2002 an
Von Dr. Matthias Kurp, 26.07.2001
Dr.
Thomas Gruber wird neuer Intendant des Bayerischen Rundfunks. Der Nachfolger
von Prof. Dr. Albert Scharf (66) tritt sein Amt am 1. Januar 2002 an und wurde
für fünf Jahre gewählt.
Der
Rundfunkrat des Bayerischen
Rundfunks entschied sich am 26. Juli mit 26 von 47 Stimmen für Gruber. Dank
dieser Wahl ergatterte ausgerechnet der Kandidat den mit etwa 250.000 Mark
Jahressalär ausgestatteten Posten, der eigentlich nicht als Favorit des
CSU-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber galt. Die CSU-Spitze hätte lieber
Fernsehdirektor Gerhard Fuchs („Presseclub“) auf dem Chefsessel des mächtigen
Bayerischen Rundfunks (etwa 1,5 Milliarden Mark Etat, ca. 4000 Mitarbeiter)
gesehen. Die SPD, die Grünen und einige „graue“ (unabhängige) Rundfunkräte aber
bevorzugten offenbar den Kandidaten, der öffentlich weniger die Nähe zur CSU
betont hatte.
Noch ist Gruber Hörfunkdirektor. Diese Hierarchiestufe
erklomm er 1995, nachdem er sich seit 1981 im Bayerischen Rundfunk systematisch
über die Etappen als Assistent des Fernsehdirektors, Programmbereichleiter für
Familie und Serien, Hauptabteilungsleiter der Intendanz und Leiter des
Nürnberger Studios Franken hochgearbeitet hatte. Gruber ist 58 Jahre alt, wurde
in Eislingen/Fils geboren, studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und
arbeitete vor seiner Zeit beim Bayerischen Rundfunk unter anderem von 1978 bis
1981 als Medienreferent des damaligen schleswig-holsteinischen
Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg (CDU).