Ü Jungle World, Nr. 45/2002 - 30. Oktober 2002

Video killed Artist and Repertoire

Das Fachbuch »Musikfernsehen in Deutschland« bietet die richtige Mischung aus Medienwissenschaft und coolem Wissen.

von christoph koch

Gut 20 Jahre nachdem das erste Video über den neu gegründeten Sender MTV flimmerte, befindet sich das Medium Musikfernsehen in einer Sinnkrise. Sowohl in den USA als auch in Deutschland wird das Programm mehr und mehr von nicht musikalischen Formaten dominiert. Zeichentrickserien (»Daria«, »King of the Hill«, »Goldenboy«), Spielshows (»Dismissed«, »I Bet You Will«) oder Realityformate (»Jackass«, »The Osbournes, »The Real World«) erzielen weitaus bessere Einschaltquoten und haben vor allem eine längere Verweildauer als ein bunter Reigen dreiminütiger Musikclips. Gleichzeitig wurden die beiden Spin-Offs der deutschen Konkurrenten auf dem Musikfernsehmarkt MTV und Viva in den letzten Jahren schrittweise von musikjournalistisch geprägten und oftmals hochwertigen Programmen in ein unmoderiertes Clipkarussell umgewandelt. Aus VH-1 wurde MTV Pop, aus Viva Zwei wurde Viva Plus, mittlerweile sind beide ein redaktionell unbetreutes Wasteland (Jungle World, 40/02).

Dass es diese Krise nicht genügend thematisiere, ist der einzige Vorwurf, den man dem im September erschienenen Fachbuch »Musikfernsehen in Deutschland. Politische, soziologische und medienökonomische Aspekte« machen kann. Ein Mangel, der zumindest teilweise der ausgedehnten Vorlaufzeit eines solchen Projekts geschuldet sein dürfte. Ansonsten ist den Autoren jedoch ein achtbares Werk über ein Medium gelungen, dem in Deutschland eine ausführliche akademische Auseinandersetzung bislang verwehrt blieb.

Abgesehen von der bei Suhrkamp erschienenen Aufsatzsammlung »Viva MTV!« (1999) und einigen Diplom- und Magisterarbeiten zu verschiedenen Einzelaspekten wurde das Thema bislang fast ausschließlich im englischsprachigen Raum verhandelt. Umso erfreulicher ist es, dass mit »Musikfernsehen in Deutschland« endlich ein Buch vorliegt, das dieses Thema für Einsteiger interessant und nachvollziehbar aufbereitet, aber auch tief genug schürft, um für Leser relevant zu sein, die sich bereits mit der Thematik beschäftigt haben.

Geschrieben wurde das Buch von einer PR-Frau, einem Medienwissenschaftler sowie von dem Promoter eines Plattenlabels, also von drei sehr unterschiedlichen Autoren, die jeweils ein spezifisches Fachwissen und eine eigene Herangehensweise haben. Das ist gerade bei diesem Sujet gut und sachdienlich, weil es sich beim Musikfernsehen um ein mit anderen Systemen verzahntes Medium handelt.

So stellen Videoclips beispielsweise gleichzeitig Werbebotschaften und Programminhalte dar, und das Musikfernsehen liefert gleichermaßen Informationen für seine Rezipienten wie es auch selbst zum Gesprächsstoff wird. Von den offensichtlichen Verbindungen zur Tonträgerindustrie, die sich wie beim deutschen Unternehmen Viva auch in der Gesellschafterstruktur zeigen, ganz zu schweigen.

Die Autoren erörtern zunächst die Bedeutung von Popmusik und Popkultur vor einem gesellschaftlichen Hintergrund, der von Veränderungsprozessen wie der Individualisierung und dem Wertewandel geprägt ist. Die Kommerzialisierung der Popkultur wird dabei ebenso unter die Lupe genommen wie die zunehmende Internationalisierung der Lebenswelten gerade junger Menschen. Im Anschluss daran werden der Untersuchungsgegenstand genauer betrachtet und sowohl die unterschiedlichen Gestaltungsformen des Musikfernsehens und der Videoclips erläutert als auch das Nutzungsverhalten der Zuschauer dargestellt, wenn auch in sehr gestraffter Form.

Ein schöner Exkurs gelingt mit einer Analyse von »Türlich, türlich«, des umstrittenen Videoclips des Hamburger Rappers Bo. Hier wird deutlich, dass das Buch nicht nur mit wissenschaftlichem Interesse, sondern auch mit einer Leidenschaft für das Medium Musikvideo und dem dazugehörigen »coolen Wissen« geschrieben wurde.

Im weiteren Verlauf wird die Frage nach der politischen Dimension des Musikfernsehens gestellt, dem ja gemeinhin dieselbe politische Relevanz zugebilligt wird wie der Love Parade oder einer Riesenradfahrt inklusive dem Verzehr von Zuckerwatte. Die Autoren behandeln in diesem Abschnitt nicht nur die politische Sozialisation und das politische Bewusstsein der meist jugendlichen Zuschauer, sondern auch die immer stärkere gegenseitige Durchdringung von Pop und Politik, die sich ja gerade auf MTV und Viva in der Vergangenheit sehr anschaulich beobachten ließ.

Es folgt eines der gelungensten Kapitel, in dem die Einbettung in die ökonomischen Strukturen der Musikindustrie und deren Funktionsmechanismen geschildert werden. Die starke Konzentration auf dem Tonträgermarkt wird dabei ebenso diskutiert wie die krisenhafte Situation, in der sich die Musikbranche derzeit befindet. Dabei fällt positiv auf, dass die Autoren nicht allein illegale Kopien und Internetpiraterie für diese Krise verantwortlich machen, sondern auch Fehler und Versäumnisse innerhalb der Branche selbst, wie etwa die Vernachlässigung der A&R-Aktivitäten und eine unnachgiebige Preispolitik.

Den anschließenden Abriss über die Entwicklung des Musikfernsehens in Deutschland konnte man so oder so ähnlich schon an anderer Stelle lesen, er findet sich wohl hauptsächlich der Vollständigkeit halber. Bemerkenswerter ist da schon der letzte Abschnitt des Buches, in dem in einer Quellenanalyse des Viva-Programms erforscht wird, ob die drei Viva-Gesellschafter (AOL Time Warner, EMI und Vivendi Universal) den Musikkanal nutzen, um ihre Produktionen überdurchschnittlich häufig auszustrahlen und gegenüber den Videos der Konkurrenz zu bevorzugen. Die empirische Untersuchung kommt dabei zu dem nicht gerade frappierenden Ergebnis, dass Videos der Gesellschafter tatsächlich häufiger gesendet werden und ökonomische Beweggründe somit über publizistische dominieren.

Insgesamt ist es den Autoren mit diesem Buch gelungen, ein solides Standardwerk zu dem bislang in Deutschland vernachlässigten Thema vorzulegen. Dass sie das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt tun, zu dem von dem Medium keinerlei nennenswerte kreative und innovative Impulse ausgehen, ist mehr als schade, macht das Buch aber nicht weniger aufschlussreich und lesenswert.


Matthias Kurp/Claudia Hauschild/Klemens Wiese: Musikfernsehen in Deutschland. Politische, soziologische und medienökonomische Aspekte. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002, 274 S., 29,90 Euro

 

http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/45/26a.htm

 


 
 


Ü WHIRLY POP

MATTHIAS KURP, CLAUDIA HAUSCHILD und KLEMENS WIESE:
Musikfernsehen in Deutschland. Politische, soziologische und medienökonomische Aspekte

Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2002.
ISBN: 3-531-13776-X
€ 29,90

Getreu unserem Ansinnen, bei whirlypop.de nie zum Stillstand zu kommen und auch neue Formate auf unseren Seiten zum Zuge kommen zu lassen, haben wir nun neben möglichst regelmäßigen Checks von DVDs auch den Angriff des Buchmarktes (jenseits von FRANZ DOBLER) vor uns. Anlass dazu ist eine hervorragende Neuerscheinung, die eine sowohl sozial- wie populärwissenschaftlich riesige Lücke zumindest einmal explorativ zu füllen versteht.

Musikfernsehen ist nun auch hierzulande keineswegs ein neues Phänomen und die (Interaktons-)Effekte von MTVIVA auf Musikmarkt, Medien, Jugendliche und Politik sind wohl unbestritten, jedoch niemals näher spezifiziert worden, geschweige denn einem wissenschaftlichen Zugang geöffnet worden. Selbst im Rahmen der wissenschaftlich betriebenen Cultural Studies, die sich zumindest teilweise auch mit Popkultur beschäftig(t)en, blieb das Musikfernsehen weitgehend außen vor und wurde allenfalls in kleinen Artikeln oder im Rahmen von unter Zeitdruck und (fast) zwangsläufig von der Öffentlichkeit ausgeschlossenen Magister- und Diplomarbeiten hängen. Eine systematische Beschäftigung mit dem "Wirtschafts- und Kulturfaktor Musik-TV" vermisste man jedenfalls bis heute. Dieses massive Versäumnis kann ein einziges Buch natürlich nicht endgültig schließen, jedoch wirft "MUSIKFERNSEHEN IN DEUTSCHLAND" viele und vor allem die richtigen Fragen auf und bietet verschiedene zukünftig noch zu vertiefende Zugänge an.

Ein so explorativ gelagertes Projekt wie es sich die AutorInnen von "MUSIKFERNSEHEN IN DEUTSCHLAND" vorgenommen haben, sieht sich dementsprechend zwangsläufig nicht gerade wenigen Fallstricken gegenüber. Einerseits kann man ein solches Buch thematisch nicht zu spezifisch einengen, da dadurch jede notwendige Breitenwirkung, um sowohl im wissenschaftlichen Feld als auch in der Öffentlichkeit von den verschiedensten Seiten (Interdisziplinarität) bemerkt zu werden, und andererseits legt schon die Fragestellung nach den Einflusspotenzialen des Musikfernsehens auf die politische und gesellschaftliche Sozialisierung der MTVIVA-Rezipienten eine fast undurchdringbare Komplexität offen, an der sich die Sozialwissenschaften in anderen Bereichen aufreiben und allenfalls in mikroskopisch kleinen Schritten voranschreiten. Die AutorInnen tappen denn auch nicht blind in diese Fallen, sondern begegnen ihnen mit Respekt und Sorgfalt, soll heißen, einerseits mit dem richtigen Mix aus breitenwirksamer Populärwissenschaft (in einem angenehm zu lesenden Schreibstil und immer mit der erkennbaren eigenen Leidenschaft für das Thema) und andererseits eben mit einem intersdisziplinären Zugang.

Zunächst werden verschiedene soziologische Theorien herangezogen, die das Thema Popmusik in größere gesellschaftlichen Kontexte stellt. Einerseits werden dabei fast schon klassische soziologische Ansätze der Sozialstrukturanalyse wie Inglehardts Wertewandel- oder Becks Individualisierungsthese herangezogen, anderseits aber auch an die aktuelle (kultur-)soziologischen Debatte um die Erlebnisgesellschaft (Schulze) oder die Pluralisierung der Lebensstile (in Weiterführung Bourdieus) angeknüpft. Weiterführend wenden sich die AutorInnen konkreter dem Musikfernsehen zu und betrachten es eher aus einer medienökonomischen Perspektive, indem sie Nutzungsverhalten und Medienkompetenz der Jugendlichen, die Wahrnehmungs- und Wirkungspotenziale von Musikvideos sowie Gestaltungskonzepte von Musikvideos beleuchten. Schließlich wird noch ein politischer/politologischer Zugang gewählt und nach der politischen Dimension in der Mediengesellschaft und der politischen Kultur der Jugendlichen gefragt, die vor allem vor dem Hintergrund der einerseits allgemeinen Debatte um Politikverdrossenheit gerade Jugendlicher und andererseits der besonders bei MTVIVA schön zu beobachtenden Durchdringung von Pop und Politik besonders wichtig erscheint.

Die zwei folgenden Kapitel über die "Marktmechanismen der Musikindustrie", wo vor allem zentrale Entwicklungstendenzen in der Musikbranche (Medienkonzentration, Absatzzahlen) aufgezeigt werden und auf virulente Probleme der Industrie durch das Kopieren von CDs und die Herausforderungen durch Internet-Tauschbörsen eingegangen wird und eine aufgenommene Darstellung der Entwicklung des Musikfernsehens in Deutschland, sind eher als Abrundung des Themas und zur Vervollständigung des Materials zu betrachten. Abschließend – und das ist mit der interessanteste Part des Buches – legen die AutorInnen eine kleine medienökonomische Quellanalyse des VIVA-Programms vor, indem sie die Verteilung von Musikvideos in Bezug auf Titel, Rotation, Sendeplätze und einzelne Features hin analysieren. Interessantes Ergebnis ist, dass grundsätzlich eine Bevorzugung von Videoclips der an VIVA beteiligten Gesellschafter (AOL Time Warner, EMI und Vivendi Universal) nicht festzustellen ist, wenn man jedoch die Sendeplätze betrachtet, ergibt sich hier ein anderes Bild: Zur Prime-Time dominieren die VIVA-Gesellschafter das Programm, zu Nebenzeiten dafür die Clips der Nicht-Gesellschafter – eine doch interessante Strategie des Kölner Senders. Anhand dieses wirklich kleinen und methodisch wenig aufwendigen Fallbeispiels zeigt sich, wie wunderbar sich Musikfernsehen auch für empirische Studien eignet.

Der große Verdienst dieses Buches ist ein doppelter. Zunächst liefern die AutorInnen ein hervorragendes Fachbuch, das sowohl für Einsteiger nachvollziehbar und spannend ist, als auch genügend Tiefe für diejenigen bietet, die sich schon länger mit Musikfernsehen auseinandersetzen. Andererseits eröffnet "MUSIKFERNSEHEN IN DEUTSCHLAND" vielfältige Fragestellungen, die man von dieser Pionierarbeit ausgehend vertiefend verfolgen könnte – und gewisse theoretische Ankerpunkte werden hier gleich mitgeliefert, die ein Ausgangspunkt für eine weitere Beschäftigung sein könnten. Besonders schön ist dabei die Hinführung zu einem empirischen Zugang zu popkulturellen Phänomenen und ein Loslösen von der in den Cultural Studies immer noch starken Theorielastigkeit und der nicht seltenen Empirielosigkeit etwa der Kritischen Theorie.

Jochen Gross, 25.11.2002

http://www.whirlypop.de/02_kw48/b.htm

 


 
 

 

 


Ü Westzeit.de

 

Westdeutscher Verlag 2002, 274 S., Broschur, Eur 29.90

"Politische, soziologische und medienökonomische Aspekte" (Untertitel) behandelt das just erschiene Buch von Medienforscher Dr. Matthias Kurp, Claudia Hauschild (Markt- u. Medienkommunikation in Hamburg), Klemens Wiese (Mute Tonträger GmbH). Nicht einfach, schon gar nicht mit entspannender Wirkung zu lesen. Doch allemal interessant, und eigentlich für den Lehrbetrieb konzipiert (das Buch richtet sich an Dozenten, Studenten der Kommunikations- u. Medienwissenschaft, Politik, Soziologie, Musikwissenschaft, Medienpädagogik). Sozusagen DAS Schulbuch für die fortgeschrittene Klasse der Musikinteressierten, die sich gerne mit den Tönen hinter der schönen Melodie beschäftigt. Tonträger-Umsätze, Gesellschaftsstruktur, der Kampf um Wellen-Lizenzen - alles wird haarspalterisch aufgearbeitet. Dazu gibt es ein ellenlanges Literaturverzeichnis, Tabellen, Daten, Daten, Daten. So werden z.B. in chronologischer Reihenfolge einige Aktivitäten der großen Unterhaltungskonzerne genannt, die die Weltmarktstrukturen der Tonträgerindustrie gravierend verändert und die ökonomische Gewichtung der einzelnen Unternehmen verschoben haben. Anstrengend, aber toll.

 

 

© 01. November 2002  WESTZEIT ||| Autor: Ralf G. Poppe

http://www.westzeit.de/rezensionen/buecher.html?id=1084

 


Die Frittenbude

 
 

 

 

 

 

 

 


Ü Hinternet.de

 

Dr. Matthias Kurp ist Medienforscher, Fachjournalist und Lehrbeauftragter an der Universität Münster. Claudia Hauschild arbeitet bei der Hamburger PR-Agentur MMK Markt- und Medienkommunikation. Klemens Wiese ist für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei Mute Records in Berlin zuständig. Alles Personen vom Fach, die es sich Aufgabe gemacht hatten, das deutsche Musikfernsehen unter die Lupe zu nehmen. Aus verschiedenen Blickwinkeln – politischer, soziologischer und medienökonomischer Natur – analysieren sie das Programm von Viva, kehren die Rollen des Global Players MTV heraus und versuchen sich an den Themen Kommerz, Politik sowie ganz allgemein an dem des kriselnden deutschen Musikmarktes.

 

Was die drei AutorInnen auf etwas mehr als 270 Seiten zusammen getragen haben, ist überaus interessant und fundiert. Wird aber Szeneinsider oder solche Damen und Herren, die nicht nur Musikmagazine, sondern auch regelmäßig Medienmagazine beziehungsweise die Medien- und Feuilleton-Seiten einschlägiger Tageszeitungen lesen, weit weniger überraschen.

 

Eine Überraschung war es allerdings zu lesen, dass die Anteile der Videos der Viva Media AG-Gesellschafter im Vergleich zu den Nicht-Gesellschaftern genau in dem Verhältnis stehen, das den Marktanteilen der entsprechenden Labels entspricht. Will heißen: 55% der auf Viva ausgestrahlten Clips stammen aus den Häusern Edel, EMI, Universal und Warner. Firmen also, die in Deutschland insgesamt 55% Marktanteile abdecken. Der Rest verteilt sich auf diverse Indiefirmen sowie die Majors Sony und BMG. Wer es nicht wusste, der weiß nun, dass bei der Viva Medien AG einige Plattenfirmen beteiligt sind. Interessant, nicht? Jedenfalls hätte man eine deutliche Bevorteilung der Gesellschafter-Plattenfirmen erwartet. Allerdings gibt es eine Bevorzugung der Videoclips der Gesellschafterfirmen zur Prime Time – zumindest was den Untersuchungszeitraum betrifft, der sich über sieben Tage im Mai, Juni und Juli 2000 und Januar 2001 erstreckte und der jeweils von 6 bis 24 Uhr dauerte.

 

Des weiteren haben die drei AutorInnen verschiedene Erhebungen über den deutschen und internationalen Tonträgermarkt (Mega-Deals der Majors, Tonträger-Umsätze, Marktmechanismen) sowie die soziale Rolle der Musikvideos als "Vehikel für Lebensentwürfe" herausgearbeitet, die Kostenstruktur von Musik-CDs offengelegt und meist hausgemachte Probleme der Musikindustrie (Vereisen der A&R-Abteilungen, während das meiste Geld ins Marketing gebuttert wird; Trend zum Filesharing und CD-Brennen) angesprochen. Kurzum: Es geht um mehr als nur das Musikfernsehen. Die deutsche und damit zwangsläufig auch internationale Musikindustrie als Ganzes steht im Mittelpunkt dieses eher wissenschaftlichen als populär-wissenschaftlichen Buchs. Ein wenig Zeit sollte man sich für diese Lektüre schon nehmen.

(kfb)

 

 

 

http://www.hinternet.de/musik/buch/musikfernsehen.php